KS@Schwules Museum

Für die beiden Treffen am Mittwoch, 26.04.2017 und Freitag, 05.05.2017 teilten sich die Mitwirkenden in zwei Gruppen auf:

Der Workshop zur Ausstellung ğ – queere Formen migrieren im Schwulen Museum wurde von der Kunst- und Medienwissenschaftlerin Rena Onat gemeinsam mit dem Co-Kurator der Ausstellung, Emre Busse, sowie dem in der Ausstellung vertretenen Künstler Hasan Aksaygın verantwortet. Gastteilnehmerinnen des Workshops waren Sandra Ortmann und Carina Klugbauer, die mit dem Aufbau der Vermittlung im Schwulen Museum betraut sind und uns einluden, uns als KontextSchule aktiv in diesen Prozess einzubringen.

Die Ausstellung interessierte uns hinsichtlich ihrer intersektionalen Ansätze, also hinsichtlich der Überschneidung von Kritik an verschiedenen Formen von Diskriminierung. Bei der Auswahl der vorbereitenden Lektüre nahm Rena Onat Bezug zur Queer of Color Critique. Wir lasen Toi Scotts Vorwort zu Nia Kings Interview-Sammlung Queer and trans artists of color. Stories of some of our lives und einen Text von José Esteban Muñoz zu den Arbeiten von Vaginal Creme Davis. Lektüre und Werke versuchten wir anschließend in Bezug zu setzen und Transfermöglichkeiten für eine Vermittlungspraxis in diesem spezifischen Kontext zu imaginieren. Welche Chancen sehen die Mitwirkenden, sich mit Jugendlichen und Kindern in einen Kontext zu begeben, der sich so explizit mit Körper, Geschlecht und Begehren auseinandersetzt? Welchen Umgang mit Formen von Widerstand oder Unbehagen kennen die Anwesenden? Welche Erfahrungen haben die Kolleg*innen bei der Vermittlung der Ausstellung gemacht? Wie gehen sie mit Mehrfachdiskriminierung um?

Wir begannen mit einer individuellen Begehung der Ausstellung, wobei uns Rena Onat einlud, Details oder einzelne Elemente in kleinen Skizzen und Zeichnungen festzuhalten, um uns den Exponaten zunächst beobachtend und nicht analysierend zu nähern. Danach erläuterte Emre Busse die kuratorischen Überlegungen zur Gruppenausstellung und lieferte Hintergrundinformationen zu einzelnen Arbeiten. Hasan Aksaygın kontextualisierte seine eigene Arbeit und erzählte von deren Produktionsprozess, ehe er uns als Co-Kurator der parallel stattfindenden Ausstellung The Lightest Shade of Aflatoon, von den Schwierigkeiten berichtete, die deren Entstehungsprozess begleitet hatten. Diese Probleme werden im Begleittext zur Ausstellung offen und selbstkritisch beschrieben und lassen sich verkürzt mit den ungleichen Voraussetzungen umschreiben, welche in der Zusammenarbeit zwischen queeren Menschen mit und ohne Fluchterfahrung wirken und diese mitbestimmen.

KS 6 zu Gast bei: Schwules Museum

Gäste: Rena Onat, Emre Busse, Hasan Aksaygın, Sandra Ortmann und Carina Klugbauer

Termin: Freitag, den 5. Mai 2017, 10 - 18 Uhr

Literatur zum Treffen