was wird in der kontextschule gemacht?

Beteiligte der KontextSchule entwickeln während zweier Jahre einen Denk- und Aktionsraum, in dem sie eine forschende Haltung in ihrem (professionellen) Alltag etablieren können. Es findet ein Austausch über verschiedene künstlerische und pädagogische Praxen statt.

Künstlerische Arbeitsweisen und Bildungsprozesse werden zusammengedacht und -gebracht. Kritische theoretische und praktische Positionen aus den Bezugsfeldern Kunst und Bildung werden sowohl durch Gäste als auch durch Mitwirkende vorgestellt. Wir tauschen uns über deren Potenziale für unsere jeweilige Praxis aus und erproben Möglichkeiten, wie die kennengelernten Ansätze in unsere eigenen Kontexte übertragen werden könnten. Die Fortbildung misst dem Austausch zwischen praktischen und theoretischen Wissensformen und Alltagserfahrungen große Bedeutung bei.

In der Zusammenarbeit zwischen Akteur*innen unterschiedlicher Systeme treffen verschiedene Formen von Wissen und unterschiedliche Erwartungen aufeinander. Die verschiedenen Ausgangspunkte bilden in der KontextSchule die Basis für Aushandlungsprozesse. Dabei versuchen wir, Konflikte nicht zu glätten, sondern offenzulegen und nach ihren Ursachen zu forschen. Dies ermöglicht einen gemeinsamen Lernprozess – nicht allein für die Mitwirkenden, sondern auch für die Institution Schule, das Bezugssystem Kunst und nicht zuletzt für die involvierten Schüler*innen.

Die KontextSchule versteht sich folglich auch als ein ‚Streitraum’, in dem unterschiedliche Kunstverständnisse oder voneinander abweichende pädagogische Haltungen in Spannung treten können. Diese Reibung bildet die Basis für Fragen, welche in gemeinsam entwickelten und durchgeführten Unterrichtsreihen oder Workshops untersucht werden. Dafür werden eine Vielfalt künstlerischer Verfahren, Vermittlungsmethoden und Forschungsansätze einbezogen. Machtverhältnisse können darin sichtbar gemacht und Vorschläge für einen kritischen Umgang mit diesen erarbeitet werden.
Die Beobachtungen aus der Zusammenarbeit werden im Anschluss visualisiert, schriftlich zusammengefasst und können beispielsweise als kollaborative Handreichung veröffentlicht werden (Dokumentation). In einer öffentlichen Abschlussveranstaltung werden zudem gemachte Erfahrungen und gewonnene Erkenntnisse einem interessierten (Fach)Publikum zugänglich gemacht.

Lehrkräfte und Künstler*innen bilden sich im Rahmen der KontextSchule gemeinsam weiter. Für die Dauer der Fortbildung – und darüber hinaus – können sie eine kontinuierliche Zusammenarbeit eingehen.
Ziel ist es, einen Raum zu schaffen, der das Arbeiten im Netzwerk und eine Kontinuität im gemeinsamen Nachdenken und Handeln ermöglicht. Gemeinsam suchen wir so nach Handlungsspielräumen, um Schule mit künstlerischen und pädagogischen Mitteln in diskriminierungskritischer Perspektive weiterzuentwickeln.